Die Eichen in Frankfurts Stadtwald treiben aus. Ihre Blätter sind inzwischen rund fünf Zentimeter groß. Dies ist der richtige Zeitpunkt, gegen den gesundheitsschädlichen Eichenprozessionsspinner vorzugehen.
In wenigen Tagen werden die Raupen des Eichenprozessionsspinners das dritte Larvenstadium erreichen und damit die gefährlichen Brennhaare entwickeln. Dies wird durch das Präparat Dipel ES, das nur bei frei fressenden Schmetterlingsraupen wirksam ist, bei rechtzeitiger Anwendung verhindert. Seine wirksame Substanz ist der „Bazillus thuringiensis“, der seit über 30 Jahren in Deutschland auch zur großflächigen Schnakenbekämpfung in der Rheinebene erfolgreich eingesetzt wird und im Boden natürlich vorkommt.
In der kommenden Woche, voraussichtlich am 22. April, wird ein Hubschrauber etwa 156 Hektar Stadtwald im Fechenheimer Wald, in Oberrad, Sachsenhausen und Niederrad überfliegen, um die Eichenkronen mit Dipel ES zu besprühen. Die betroffenen Flächen werden sicherheitshalber kurzfristig abgesperrt, damit niemand mit dem Sprühnebel in Berührung kommt. Schädliche Auswirkungen dieses Mittels auf die Gesundheit von Mensch und Tier und den übrigen Naturhaushalt sind allerdings nicht bekannt.
Darüber hinaus lässt das Grünflächenamt in den nächsten Wochen etwa 5.200 Eichen an Straßen, in öffentlichen Grünanlagen, Friedhöfen sowie auf Schulhöfen und auf den Höfen von Kindertagesstätten vom Boden aus mit Sprühkanonen einnebeln. Insgesamt werden für die Schutzmaßnahme 150.000 Euro investiert.
Vor allem Besucher der Waldspielparks Carl-von-Weinberg, Tannenwald, Scheerwald, Goetheturm und Heinrich-Kraft-Park sowie der Waldfriedhöfe Goldstein und Oberrad und die Besucher des Waldbereichs rund um das StadtWaldHaus sollen nicht mit den giftigen Raupenhaaren des Schädlings in Berührung kommen, da sie unangenehme, allergische Reaktionen auslösen können.
Wer im Stadtgebiet auf öffentlichen oder privaten Flächen Nester des Eichenprozessionsspinners entdeckt, erhält beim Umwelttelefon unter 069/212–39100 weitere Auskünfte zur Beseitigung. Werden Nester auf Eichen entdeckt, die auf Flächen des Grünflächenamts stehen, zum Beispiel in Parkanlagen oder an Straßenbäumen, wird die Beseitigung über das Amt geregelt. Befinden sich die betroffenen Bäume auf Privatgelände, nennt die Umweltberatung den Grundstückseigentümern die Adressen von Fachfirmen, die sich auf das Absaugen der Raupennester spezialisiert haben. Bei allgemeinen Fragen können Bürger die Hotline des Grünflächenamtes 069/212–30991 wählen.
Quelle: www.frankfurt.de